Fliesen austauschen

Risse, Kratzer oder Sprünge in Fliesen

Der gusseiserne Bräter rutscht beim Abtrocknen aus der Hand, eine Glasflasche knallt auf den Boden, der Bohrer verrutscht beim Versuch einen Dübel in die Fliese zu setzen ­– solche Missgeschicke sind schnell passiert und können zu Rissen, Kratzern oder Sprüngen im Fliesenboden oder am Fliesenspiegel führen.

Manchmal ist noch nicht einmal eine große Krafteinwirkung nötig. Haben sich zum Beispiel Hohlräume hinter einer Fliese gebildet, ist die Rissbildung so gut wie vorprogrammiert.

Das ist nicht nur unschön, sondern kann auch zu Folgeschäden durch das Eindringen von Feuchtigkeit führen. Gut, dass es relativ einfach ist, einzelne Fliesen auszutauschen.

TIPP: Kleine Kratzern können Sie sich mit einem Lackstift in der Fliesenfarbe oder speziellem Fliesenreparaturkleber ausbessern.

Anleitungsvideo: Defekte Fliesen austauschen

Erfahren Sie hier, wie Sie eine defekte Fliese im Badezimmer austauschen.
Mit dem Fugenkratzer ist das Entfernen und Austauschen von nur einer Fliese kein Problem.

Welche Hilfsmittel benötigen Sie?

Werkzeugliste

oder:

oder

Außerdem:

  • Hammer
  • Meißel
  • Fugengummi
  • Zahnspachtel
  • Fugenkreuze

Materialliste

  • Ersatzfliese
  • Fliesenkleber
  • Fugenmasse

Sicherheitsausrüstung

Schritt-für-Schritt-Anleitung

1. Fliesenfugen entfernen

Möglichkeit 1: Entfernen der Fliese mit dem Fugenkratzer

Mit dem Fugenkratzer entfernen Sie Mörtel effektiv und sauber aus Fliesenfugen von 2,5–6 mm Breite. Dabei können Sie für den optimalen Arbeitsfortschritt je nach Fugenbreite wahlweise 2 Klingen parallel einspannen.

Die hartmetallbestreuten Klingen sind leicht zu wechseln und ermöglichen Ihnen ein sicheres Schneiden durch das harte Fugenmaterial. Die integrierte Rolle stabilisiert Ihre Führung, so verhindern Sie das Risiko, benachbarte Fliesen zu beschädigen.

Möglichkeit 2: Entfernen der Fliese mit dem Winkelschleifer

Tragen Sie eine Vollsichtbrille, einen Hörschutzes und eine Feinstaubmaske zu Ihrer Sicherheit!

Setzen Sie das Segmentblatt in den Winkelschleifer ein und schneiden Sie die Fliese entlang der Fugen an allen Seiten aus. Achten Sie darauf, dass die Fliese rundherum frei liegt, erst dann sollten Sie beginnen, die Fliese zu entfernen.

2. Fliese entfernen

Jetzt liegt die defekte Fliese völlig frei. Mit einem kräftigen Hammerschlag können Sie die Fliese jetzt zerschlagen, ohne dass sich die Kraft auf die umliegenden Fliesen überträgt.

Mit dem Meißel und Hammer lösen Sie die Fliesenteile nun vom Untergrund. Die Schutzbrille hält herumfliegende Splitter von Ihren Augen fern. 

3. Mörtel und Kleberreste entfernen

Die Mörtel und Kleberreste können Sie mit einer Deltaschleifplatte und dem Winkelschleifer schnell und mühelos vom Untergrund entfernen. Da das eine ziemlich staubige Angelegenheit ist, denken Sie auch hier bitte an das Tragen einer Schutzbrille und einer Feinstaubtaubmaske. Die Fläche muss ganz eben sein. Staub und Schmutz saugen Sie anschließend auf, sodass eine saubere, staubfreie Fläche zurückbleibt.

4. Fliesenkleber auftragen

Mischen Sie den Fliesenkleber nach den Herstellerangaben an oder besorgen Sie eine kleine Menge fertigen Dispersionskleber. Je nach Untergrund empfehlen sich unterschiedliche Kleber, in Ihrem Bau- und Fachmarkt berät man Sie dazu gerne. Außerdem geben die Verpackungsinformationen Hinweise auf die Materialeignung. Mit einem Zahnspachtel tragen Sie den Fliesenkleber gleichmäßig auf der Freifläche auf. 

5. Ersatzfliese einsetzen

Jetzt setzen Sie Ihre Ersatzfliese ein. Um die Abstände zu den anderen Fliesen perfekt einzuhalten, können Sie Fugenkreuze verwenden.

Entfernen Sie herausquellenden Kleber sofort, bevor er in der Fuge aushärten kann. Sollten Sie keine passende Ersatzfliese zur Hand haben, erfahren Sie im Beitrag Fliesen schneiden, wie Sie Fliesen auf die richtige Größe ritzen und brechen können.

6. Verfugen

Die Fugen können nach dem vollständigen Aushärten des Klebers mit Fugenmörtel in der passenden Fugenfarbe verfugt werden. In der Regel ist eine Trocknungszeit von 24 h ausreichend. Beachten Sie dazu immer die Herstellerangaben. Mit einem Fugengummi lässt sich das Material gleichmäßig einarbeiten.

Wenn der Mörtel auf der Fliese leicht zu trocknen beginnt, waschen Sie den Mörtelfilm mit einem feuchten Schwamm von der Fliesenoberfläche. Trocknen lassen, fertig!

Sollten Sie an einen wandberührenden Bereich angrenzen, werden Sie wahrscheinlich auf eine elastische Dehnungsfuge stoßen. In dem Beitrag Silikonfugen erneuern, erklären wir Ihnen, wie Sie dabei vorgehen und welche Materialien Sie brauchen. 

 

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